Herz, Hirn oder harmlos?

Vor allem bei älteren Menschen erhöht Schwindel das Risiko für Stürze, Ohnmacht, körperliche Funktionseinbußen und Pflegebedürftigkeit, so die Warnung von Experten. Daher sollte man bei wiederkehrenden Schwindelepisoden unbedingt einen Arzt aufsuchen. Denn Schwindel kann ein Symptom verschiedener Erkrankungen sein, weshalb organische Ursachen wie Herzprobleme, neurologische Defekte oder auch Schilddrüsenleiden abgeklärt werden müssen.

Natürliche Schwindeltherapie kann helfen

Weit verbreitet unter Senioren ist etwa der "Blutdruckschwindel": Bei zu schnellem Aufstehen aus dem Sitzen oder Liegen versackt das Blut in den Beinen, bis der Körper den Blutdruck ausgleicht, ist den Betroffenen schwindelig. Auch die Innenohrerkrankung Morbus Menière oder kleinste Kalkablagerungen in den Bogengängen des Ohres (Otolithen) können Gleichgewichtsprobleme verursachen. Hinsichtlich der medikamentösen Schwindeltherapie folgen viele Ärzte den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin (DEGAM), die in ihrer hausärztlichen Leitlinie das Arzneimittel Vertigoheel als einziges natürliches Schwindelpräparat aufführt. Unter der Einnahme reduzieren sich Studien zufolge die Anzahl, Dauer und Stärke von Schwindelattacken. Zudem besteht weder eine dämpfende Wirkung, noch sind andere unerwünschte Arzneimittelwirkungen bekannt. Daher kann das Präparat in der Regel problemlos mit anderen Medikationen kombiniert werden.

Training für das Gleichgewicht

Schwindelpatienten sollten sich in ihrem Bewegungsalltag nicht zu sehr einschränken, denn eine schwache Muskulatur und Koordinationsdefizite erhöhen das Sturzrisiko. Regelmäßige Spaziergänge, Gymnastik, spezielle Yogaübungen oder Physiotherapie verhelfen dem Körper dagegen zu mehr Flexibilität. Interessierte finden einfache Gleichgewichtsübungen im Liegen, Sitzen oder Stehen etwa unter www.schluss-mit-schwindel.de. Neun Übungen werden hier in einzelnen Videos genau angeleitet und stehen zusätzlich als PDF zum Herunterladen und Ausdrucken bereit. Darüber hinaus lässt sich die potenzielle Sturzgefahr in den eigenen Wänden durch Maßnahmen wie das Entfernen möglicher Stolperfallen, das Anbringen von Haltegriffen im Bad und eine gute Ausleuchtung der Räume verringern.

Schwindel-Tagebuch kann die Diagnose erleichtern

Wenden sich Patienten mit Schwindelattacken an einen Arzt, ist oft eine umfangreiche Beschreibung der Beschwerden notwendig. Daher sollten Betroffene die Art, Dauer und Intensität des Schwindels protokollieren. Auch wichtig: Welche Begleiterscheinungen gingen mit der Attacke einher? Gab es Kopfschmerzen, Übelkeit, Ohrgeräusche, Doppelbilder, Taubheitsgefühle oder eine Ohnmacht? Diese Aufzeichnungen können dem Arzt zeigen, wie die Schwindelsymptomatik verläuft und ob charakteristische Muster bestehen. (djd)


 



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