Die Zecke - ein kleines, achtbeiniges Spinnentier - dürfte in Deutschland mehr Krankheitsfälle verursachen als jedes andere Lebewesen. Die winzigen Blutsauger sitzen dabei nicht etwa hoch oben in den Baumkronen, sondern vielmehr auf niedrigen, nur bis zu etwa eineinhalb Meter hohen Gräsern und Sträuchern.
Die Tierchen gehen also vor allem auf Waldwiesen, Waldrändern oder Gebüschen bis in den Herbst hinein auf Beute.
Impfung ist nur gegen FSME möglich
Die von Zecken übertragene Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) können gefährliche Hirnhaut- und Gelenkentzündungen, Herzerkrankungen und Lähmungen auslösen. Die hierzulande durch Zeckenstiche am häufigsten übertragene Krankheit ist die Borreliose. Sichtbare Zeichen der Erkrankung sind kreisförmige, sich ausdehnende Hautrötungen. Hinzu kommen oft noch Fieber sowie Schmerzen in den Muskeln. Gegen Borreliose ist generell keine Impfung möglich, dagegen kann man sich nur mit Vorsichtsmaßnahmen schützen. Im Krankheitsfall werden die Patienten mit Antibiotika behandelt. Gegen FSME dagegen kann und sollte man sich zumindest in Risikogebieten impfen lassen. Ist es für eine Impfung zu spät, sollte man auf Nummer sicher gehen und Zeckenbiotope mit Gräsern, Farnen und Büschen im Sommer eher meiden. Auch Hunde und Katzen können sich im Übrigen mit FSME oder Borreliose infizieren.
Zecken mit der Zange oder Pinzette sachgerecht entfernen
Nach dem Wald- oder Wiesenbesuch sollte man Kleidung und den gesamten Körper sorgfältig nach Zecken absuchen. Sich festsaugende Zecken sind möglichst sachgerecht mit einer Zeckenzange oder -pinzette vorsichtig zu entfernen. Mit dem Zangenkopf greift man die Zecke zwischen Kopf und Körper und kann sie unversehrt aus der Bissstelle entfernen. Eine Pinzette ist speziell für tief sitzende oder abgerissene Zecken geeignet. Zangen und Pinzetten können im Internet günstig bestellt werden, beim Anbieter Heiko Wild GmbH etwa gibt es die Edelstahlzange bereits ab 14,56 Euro und eine Minipinzette für 8,95 Euro. Mehr Informationen und Bestellmöglichkeiten findet man im Internet unter www.heikowild.de.
Der Kopf darf nicht steckenbleiben
"Wichtig ist, darauf zu achten, dass der Kopf mit erwischt wird und nicht in der Wunde steckenbleibt", betont Viktoria Wild, bei Heiko Wild GmbH zuständig für Produktentwicklung: "Ohne Verwendung einer speziellen Zange oder Pinzette gelingt es aber nur sehr schwer, die Zecke gänzlich zu entfernen. Oft bleiben Teile in der Haut zurück, an der Stichstelle kann es zu Entzündungen kommen." Beim Auftreten von Krankheitssymptomen, so Wild, sei in jedem Fall ein Arztbesuch ratsam.
Generell sei es wichtig, möglichst schnell zu handeln, und zwar sobald eine Zecke entdeckt wurde. "Denn im Gegensatz zu den FSME-Erregern wird zumindest die Borreliose erst zeitversetzt nach mehreren Stunden übertragen, das Infektionsrisiko steigt mit der Saugdauer. Wer schnell genug ist, kann das verhindern", betont Viktoria Wild. Von sogenannten Hausmitteln wie Öl oder Klebstoff rät Wild bei der Zeckenentfernung dringend ab: "Diese Stoffe bringen die Zecke zwar um, aber im Todeskampf sondert sie noch einmal eine Ladung aller Erreger ab, die sie in sich trägt." (djd/pt)